Mehr Kunst. Weniger Lärm. Das 7. {Re}HAPPENING mit d&b.

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2017 fand das {Re}HAPPENING in den Gebäuden und auf dem Gelände des einstigen Black Mountain College (BMC) des Lake Eden Campus bei Asheville, North Carolina, statt – eine Neuerkundung des kulturellen Erbes, die einzigartig ist in diesem Teil der Vereinigten Staaten. Das College bestand nur von 1933 bis 1957, doch so kurzlebig es auch gewesen sein mag, so führend und legendär war diese Institution bei der Erprobung neuer Unterrichts- und Lebensformen und bei der interdisziplinären Ausbildung in vorwiegend künstlerischen Fächern. Das BMC verband sich sowohl bei Lehrenden als auch bei Lernenden mit so großen Namen wie etwa Walter Gropius, Robert Rauschenberg, Arthur Penn und John Cage.

Für manche ist das {Re}HAPPENING einfach nur Lärm, für Ohren wie Augen. Aber die intellektuelle Herausforderung ist beabsichtigt, das Publikum muss denken, muss sich engagieren. Dafür ist die Musik des ehemaligen BMC-Dozenten John Cage ein sehr gutes Beispiel. Meist bleibt sie jenen unzugänglich, die sich akustisch von beliebig austauschbarem Rock und Pop nähren, doch Cage wird noch immer weithin verehrt und sein Vermächtnis wird das modischer Pop-Größen gewiss überleben.

Laut Jeff Arnal, Geschäftsführer des Black Mountain College + Arts Center, das dieses jährliche Event organisiert und durchführt, war das BMC „eine Einrichtung, die die Silos der künstlerischen Disziplinen niedergerissen hat“. 

Der Sturz abgeschotteter Segmente steht ganz im Zeitgeist. Es ist zwar eine weitgehend destruktive Bewegung, doch das {Re}HAPPENING und vor allem die Ursprünge des BMC feiern die positiven Auswirkungen einer gegenseitigen Befruchtung künstlerischer Ausdrucksweisen, indem Bildende Kunst, Musik, Tanz, Theater und andere Performances mit dem Publikum zusammenarbeiten und interagieren.

Wer d&b audiotechnik kennt, weiß, dass ihre Beteiligung an diesem Event sozusagen alternativlos war. „Nachdem wir uns der historischen Bedeutung dieses Colleges in unserer direkten Nachbarschaft und der Wichtigkeit, die Gründungsideale bei den Veranstaltungen hochzuhalten, bewusst waren, mussten wir das {Re}HAPPENING unterstützen“, sagt Colin Beveridge, Senior Strategic Advisor und vormaliger Vorstand des d&b US Office. „Vor einigen Jahren fingen wir damit klein an, zunächst liehen wir ihnen auf einer informellen Basis die Beleuchtungsausrüstung aus unserem Demo-Raum. Mit den Jahren wurde das immer mehr, wir stellten auch die Beschallungssysteme, und dieses Jahr wollten wir als „Create Level“-Sponsor mitmachen. Dazu hat Ryan Hargis die Beschallung für einige Live-Auftritte designt, nicht zuletzt bei Third Coast Percussion.“

„Im ersten Jahr hat uns die Verbindung zu John Cage inspiriert“, sagt Arnal. „1952 hat er zusammen mit Rauschenberg und anderen in der Dining Hall mit Untitled Event und seinem Theater Piece No. 1 das erste Happening inszeniert, bevor es dieses Wort überhaupt gab, das war damals sensationell. Dieses Jahr präsentierte Third Coast Percussion Cages Suite Construction als eine Art Neuinterpretation des Ur-Happenings. Wir blicken zurück auf die Geschichte des Colleges und fragen: Wie hat all das funktioniert? Es ist kein unabhängiges Ereignis, sondern steht mit der Geschichte des BMC in Verbindung, ist aber nicht diese Geschichte.“

„Es war eine irre Erfahrung“, bestätigt Hargis. „Ganz sicher nicht das, was ich normalerweise tue. Allein die Lage am See und die Art der Darstellung war eindrücklich und aufregend. Third Coast trat mit einer normalen Links-Rechts-PA und Monitoren auf und gab eine tolle Vorstellung, doch was die Beschallung anging, war das die Ausnahme. Bei vielen Elementen des Events waren die Installationen maßgeschneidert. Zum Beispiel gab es bei einer Herzschlag-Komposition einfach ein Mikro direkt am Herzen, eine tieffrequente Quelle um 50 Hz, überlagert von hauchigen, ätherischen Stimmen, die durch eine Kette von Gitarreneffekten Nachhall erhielten. Ich war fasziniert, ich will unbedingt wieder mitmachen.“

„Wir schätzen uns glücklich mit d&b“, sagt Arnal. „Wir haben auch schon früher zusammengearbeitet, dieses Jahr aber waren sie zum ersten Mal offizieller Partner. Bei einer Kunstveranstaltung Technik anzuwenden, ist nicht einfach, aber wir versuchen, es immer noch zu verbessern. Wie erzielen wir den besten Klang? Wie wirken projizierte Bilder am besten? Doch wenn Techniker mit Künstlern zusammenarbeiten, stehen sie immer vor Herausforderungen, die sie entweder vorher nie hatten oder an die keiner zuvor gedacht hatte. So haben beide Seiten etwas davon, das ist das Tolle daran.“

„Es ist zwar immer nur für einen Tag, aber die Leute kommen aus dem ganzen Land. Dieses Jahr hatten wir Künstler aus New York und Kalifornien, früher auch aus Europa und dem Rest der Welt. Die Lust, zu uns zu kommen, ist groß“, so Jeff Arnal, Geschäftsführer des Black Mountain College + Arts Center.

Nähere Informationen finden sich unter www.blackmountaincollege.org/about

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