Multisensorische Installation mit Vielkanalton auf drei Ebenen: Ozeanien hören mit d&b audiotechnik.
Die multisensorische Installation „Oceanic Refractions“ sorgte im Rahmen des CTM Festivals 2024 vom 26. Januar bis 4. Februar 2024 für Aufmerksamkeit. Auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums Wedding im gleichnamigen Berliner Stadtteil wurde Gästen in der Kuppelhalle ein außergewöhnlicher Zugang zu den komplexen Zusammenhängen zwischen Umwelt und Mensch in den vom Pazifik geprägten Weiten Ozeaniens eröffnet. Der vielkanalige Sound wurde über eine Beschallungsanlage von d&b audiotechnik wiedergegeben und ließ Zuhörer:innen die vom Meer umspülten Inselstaaten erleben und an Gedankenwelten dort lebender Menschen teilhaben.
Lautsprechersysteme von d&b audiotechnik waren in der Kuppelhalle auf drei Ebenen installiert: Hoch oben im zweiten Rang befanden sich vier auf Hochständern montierte, schräg nach unten weisende d&b Y7P Zweiwege-Punktquellenlautsprecher, die durch acht d&b T10 im ersten Rang ergänzt wurden. Ebenerdig rund um den zentralen Sitzbereich der Gäste verteilten sich quer auf dem Terazzoboden liegend acht weitere T10 Lautsprecher. Diese waren hinter der akustisch nicht transparenten Leinwand verteilt und mussten Letztere daher durchdringen, was unter tontechnischen Aspekten speziell in Bezug auf die Hochtonanteile nicht optimal war, jedoch den visuellen Anforderungen der Künstler:innen entsprach. Komplettiert wurde die Lautsprecherausstattung durch einen einzelnen d&b B6 Subwoofer mit 18“-Bestückung, der sich mittig im Raum zwischen den wassergefüllten Sitzmöbeln befand.
Angetrieben wurden die d&b Lautsprecher von sechs vierkanaligen d&b D80 Hochleistungsverstärkern, die digitale AES/EBU-Eingangssignale aus einer d&b DS10 Audio Network Bridge erhielten.
Insgesamt 22 separate Audiokanäle hatten die Künstler:innen bereitgestellt: Aus den Lautsprechern auf den oberen Ebenen waren oft eher helle Klänge wie Vogelgezwitscher, Wasserplätschern, Regentropfen, etc. zu vernehmen, während Klänge mit ausgeprägteren Tieftonanteilen meist weiter unten reproduziert wurden. Der d&b B6 Subwoofer wurde mit tiefpassgefiltertem Content aus drei der vorhandenen Audiospuren gespeist. Die unter den mit Wasser gefüllten Sitzgelegenheiten angebrachten Biegewellenwandler wurden als Effekt ausschließlich mit ultratiefen Frequenzanteilen (etwa 10 bis 60 Hertz) zum Schwingen angeregt.
Die 22 Tonspuren wurden in der Kuppelhalle diskret über einzelne Lautsprecher wiedergegeben. Ein gewisses Maß an akustischer Bewegung konnte durch Pegelvariationen der einzelnen Spuren erreicht werden. Alle Erzählstimmen kamen von einer monophonen Audiopur und wurden auf einem einzelnen Lautsprecher ausgegeben. Für Gäste gestaltete sich die akustische Wahrnehmung der Installation somit je nach Sitzplatz unterschiedlich.
Ziel der Künstler:innen war eine atmosphärische Einhüllung der Anwesenden unter Einbeziehung sämtlicher Sinne. Die Wiedergabelautstärke war während der Vorführungen eher moderat, und auch der Subwoofer wurde nicht übermäßig strapaziert - im Vorfeld hatte es dem Vernehmen nach Befürchtungen gegeben, dass einzelne Gäste von der multisensorischen Erfahrung überfordert sein könnten, wenn die Möglichkeiten der Technik bis an ihre Grenzen ausgereizt würden.
Für die Lieferung und Einrichtung der Beschallungsanlage war die TSE AG zuständig. Verantwortlich für das Projekt war Jan-Felix Amann.
Die 17 Meter hohe Kuppelhalle, in der „Oceanic Refractions“ zu erleben war, ist das Herzstück des Berliner silent green Kulturquartiers (www.silent-green.net). Mit ihrem achteckigen Grundriss, dem pyramidenförmigen Mansardendach und einem historischen Terrazzoboden besitzt die Halle eine außergewöhnliche Atmosphäre, die selbst in der an Veranstaltungsorten reichen deutschen Hauptstadt ihresgleichen sucht.