Viking Line: Cinderella und die Geheimnisse guten Klangs über den Wassern
Die M/S Cinderella ist das größte und prachtvollste Schiff der Viking-Line-Flotte, die seit Jahrzehnten von Schweden aus Finnland und Estland ansteuert. Jeden Abend sticht Aschenputtel von Stockholm aus zu einem Kurztrip der Extraklasse durch den Schärengarten nach Mariehamn auf den finnischen Åland-Inseln in See, am frühen Nachmittag läuft es wieder im Heimathafen ein. Den Passagieren werden sowohl auf der Nachtfahrt hin als auch auf der Tagesfahrt zurück kulinarische Köstlichkeiten und ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm geboten, darüber hinaus gibt es eine Wellness-Oase und einen der größten Nightclubs auf See. Viking Line ist ein alter Hase, der seine Flotte effizient einzusetzen versteht und selbst Wartungsarbeiten größtenteils auf See erledigt. Gewisse Handgriffe können allerdings nur im Hafen gemacht werden. "Letztes Frühjahr lag das Schiff drei Wochen im Hafen", erläutert Jouni Sironen, der AV-Koordinator der Schifffahrtsgesellschaft. "So bot sich die Gelegenheit, parallel zu den anderen Instandsetzungsarbeiten die Diskothek und den Nightclub zu renovieren." Klingt recht unkompliziert und routiniert, allerdings: "Die Sicherheitsstandards auf unseren Schiffen sind höher als der Gesetzgeber verlangt", so Sironen. "Aus Brandschutzgründen müssen alle Kabel halogenfrei sein und in Kabelkanälen bzw. -kästen laufen, die im Abstand von je einem Meter befestigt sind. Eine Lautsprecheraufhängung muss nicht nur das Gewicht des Gehäuses tragen, sondern auch das ständige Rollen und Stampfen des Schiffes, vor allem natürlich bei schwerer See aushalten. Schweißarbeiten sind aufgrund der Feuergefahr nur unter ganz bestimmten Bedingungen erlaubt. Stromspannung und -frequenz liegen nicht konstant bei 230 Volt und 50 Hertz – sie hängen von der Last ab; Bugschrauben, Winden oder die Aufzüge des Autodecks, all das verursacht Spannungsabfälle. Der Einsatz und die Abnutzungserscheinungen der Geräte auf dem Schiff unterscheiden sich massiv vom Durchschnitt an Land. Normalerweise ist Unterhaltungselektronik so konzipiert, dass sie Gerüttle und Geschüttle beim Transport aushält – nicht aber wenn sie gleichzeitig in Gebrauch ist. Da wir die Geräte unter solchen Bedingungen täglich mehr als acht Stunden laufen haben, ist unsere Flotte ein gutes Testlabor, und man kann sagen: Was bei uns an Bord standhält, hält alles aus." Ewig hält freilich nichts, und so ging die M/S Cinderella im Mai im Hafen von Mariehamn vor Anker, um die Disco-Anlage auszutauschen. Die Hauptstadt der autonomen finnischen Region Åland zwischen Schweden und Finnland liegt auf der Insel Fasta Åland, der Hauptinsel des Archipels. Dort wartete d&b Vertriebspartner Soundata aus Helsinki mit einer ganzen Ladung Equipment am Kai. Wegen der besonderen Erfordernisse auf See führt Viking Line die Installationen grundsätzlich selbst aus. Im Nightclub gab es bereits ein d&b System, für die Diskothek wurde nun ein neues angeschafft: Lautsprecher der E-Serie und Qi-SUBs. "Das alte System in der Disco hielt uns ständig auf Trab," erzählt Sironen, "regelmäßig mussten wir Teile ersetzen. Nach zehn Jahren, in denen die Geräte 365 Tage mal acht Stunden in Gebrauch waren, waren sie am Ende. Und nachdem wir nicht nur im Nightclub, sondern auch sonst überall auf dem Schiff d&b haben und wissen, wie haltbar es ist und wie toll es klingt, war klar, dass wir nun auch in der Disco ein d&b System installieren."