WOMAD-Festival – Eintauchen in immersiven Sound.

Beim WOMAD-Festival (World of Music Arts & Dance) im englischen Malmesbury haben sich d&b und die Festivalorganisation zusammengetan und eine 900 m2 große Arena unter einem Zeltdach aufgebaut, die d&b Soundscape-Bühne. Dort wurde von Bands und Liedermachern bis hin zu DJs und Tonmeistern ein ausgewähltes Weltmusikprogramm präsentiert, um die Vielseitigkeit und Detailgenauigkeit von d&b Soundscape vorzuführen.

WOMAD war immer offen für neue Technologien. Immerhin ist das Festival vornehmlich das Geisteskind Peter Gabriels, des Zauberlehrers von High-Tech Progressive Rock und schillerndem Hitparaden-Pop, preisgekrönt und immer in den Charts. Das Festival erwuchs aus den wilden Ranken seiner ländlich-abgelegenen Studios im Südwesten Englands, und als er 1989 seine berühmten Real World Studios eröffnete, hatte sich WOMAD – als Organisation, als Label und als Festival – bereits als globaler Ableger seiner Audio-Kathedrale und als internationale Instanz etabliert.

Es war sofort klar, dass Soundscape ermöglicht, jeden Musiker im Mix genau da klingen zu lassen, wo man ihn auf der Bühne sieht. Am beeindruckendsten jedoch war, dass die räumliche Zuordnung für alle Zuhörer im Publikum gleichermaßen funktioniert, egal, wo sie stehen.Ben Findlay, Toningenieur

Um sicherzustellen, dass beim WOMAD-Debüt von Soundscape alles reibungslos abläuft, wurde Ben Findlay mit der Tontechnik betraut. Es war seine allererste Bekanntschaft mit Soundscape als einem völlig neuartigen Live-Mixing-Paradigma.

„Es war sofort klar“, so Finley, „dass mit Soundscape jeder Musiker im Mix genau da erklingt, wo man ihn auf der Bühne sieht. Am beeindruckendsten jedoch war, dass die räumliche Zuordnung für alle Zuhörer im Publikum gleichermaßen funktioniert, egal, wo sie stehen. Um von beiden Seiten dieselbe Abdeckung zu haben und wahrzunehmen, dass der Klang von der Mitte kommt, muss man nämlich normalerweise genau in der Mitte vor den PAs stehen oder sitzen – bewegt man sich auch nur einen Meter nach rechts oder links, verschiebt sich alles dorthin. Wenn man hingegen bei Soundscape etwas in die Mitte des vorderen Lautsprecherarrays verschiebt – in diesem Fall waren es sieben V7P Punktquellenlautsprecher –, nimmt man die mittige Zuordnung auch wahr, wenn man sich ganz vorne rechts oder links befindet. Das Ganze ähnelt ein wenig einer Audio-Mona-Lisa – deren Augen, also der Klang, einem durch den Raum folgen.”

Es war faszinierend und es hat Spaß gemacht, einzelne Klangquellen von der Bühne zu holen und sie im Raum umherfliegen zu lassen. In diesem Zusammenhang bestand der künstlerisch besonders befriedigende Effekt allerdings darin, bestimmte ätherischer klingende Quellen zu isolieren, Hall dazuzugeben und den Widerhall in den 360°-Raum zu speisen, während die Bühne frei davon blieb.Ben Findlay, Toningenieur

Damit ist der 180°-Vorteil der objektbasierten Signalverarbeitung und -mischung mit Soundscape beschrieben. Doch beim WOMAD bot sich zusätzlich die Gelegenheit, sämtliche 360°-Möglichkeiten und das Potenzial für die Schaffung dessen auszuloten, was immer häufiger als immersives Hörerlebnis beschrieben wird. Dazu wurden rund um das Zelt 22 Y10 Lautsprecher installiert.

Der Workflow

Findlay zum Workflow: „Jeder Audiokanal, der in die Konsole führt, geht einzeln in die d&b DS100 Signal Engine mit ihrer 64 x 64 Signalmatrix, wo er zum Klangobjekt wird. In unserem Fall wurden aus 48 Eingangskanälen aus der Stagebox 48 Klangobjekte, die man über die Benutzerschnittstelle einzeln an jeder gewünschten Stelle im Klangfeld positionieren kann. Es war faszinierend und es hat Spaß gemacht, einzelne Klangquellen von der Bühne zu holen und sie im Raum umherfliegen zu lassen. In diesem Zusammenhang bestand der künstlerisch besonders befriedigende Effekt allerdings darin, bestimmte ätherischer klingende Quellen zu isolieren, Hall hinzuzugeben und den Widerhall in den 360°-Raum zu speisen, während die Bühne frei davon blieb. Vorne bekommt man damit eine große Klarheit, gleichzeitig schafft man eine vollkommen einhüllende Klangumgebung.“

Die Ergebnisse

Findlay fand überdies, dass die Formation jedes neuen Auftritts auf der Bühne genauso schnell und intuitiv vonstattenging wie auch die jeweiligen Anpassungen in Soundscape, um den Mix mit dem unmittelbaren optischen Eindruck der Musiker am Standort in Übereinstimmung zu bringen – eine besonders wichtige Funktion bei solch einem Festival, bei dem das Kaleidoskop audiovisueller Eindrücke ein so wichtiger Bestandteil des Erlebnisses ist.

„Man kann auch zügig die Kanäle/Objekte neu gruppieren und eine ganze Gruppe, z. B. das Drumkit, auf der Bühne bewegen, je nachdem, wo es aufgestellt wurde. Am Ende des Wochenendes war ich mit all diesen Funktionen bestens vertraut.“

Das Publikum bei WOMAD ist äußert aufmerksam. Reges Interesse fanden daher auch die Einführungen in das Soundscape-Konzept, die Bill Brooks und John Taylor von d&b jeden Nachmittag in einer Auftrittspause sachkundig und spannend durchführten. Aber man muss nicht Leonardo da Vinci sein, um diese klangliche Renaissance zu schätzen.

„Wir hatten eine Menge sehr positiver Reaktionen von Zuhörern“, sagt Findlay, „dabei hatten wir gar nicht erwartet, dass sie sich für alle technischen Details interessieren. Ich fand es sehr bereichernd, die Möglichkeit zu haben, den Mix so genau zu gestalten. Es klang wirklich richtig gut.“

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