Sydneys viktorianische Centennial Hall verjüngt und faltenfrei mit d&b

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Bis zum Bau des weltberühmten Sydney Opera House 1973 war die Centennial Hall der wichtigste weil einzige Veranstaltungsort und Konzertsaal der australischen Metropole, und noch immer ist er wegen seiner reichen Verzierungen einer der schönsten des Kontinents. 1889 wurde die "Great Hall" im Zuge der zweiten Bauphase des Sydney-Town-Hall-Komplexes von Charles Sapsford im Second-Empire-Stil errichtet – ein Meisterwerk viktorianischer Architektur in üppiger ornamentaler, "französischer" Pracht. Im September wurden die Restaurierungsarbeiten an dem viktorianischen Gebäudekomplex zwischen George und Druitt Street abgeschlossen.

Die Centennial Hall war ursprünglich als Versammlungssaal gedacht, nicht als Konzertsaal. Während der Planung besann man sich jedoch darauf, dass in dem damals weltgrößten Bürgersaal, der 2000 Menschen fasst, auch die weltgrößte Orgel von Hill & Son stehen sollte – sie ist noch immer die größte bespielbare Orgel, die ohne elektrische Verstärkung auskommt. Allerdings wären die Stuckelemente an Wänden und Decke, die die Architekten vorgesehen hatten, beim Erschallen des Subsubcontra-C aus der 64-Fuß-Pfeife dem Publikum auf den Kopf gefallen (hören kann der Mensch den Ton nicht, aber fühlen ...). So wurden stattdessen leichte, gestanzte Schmuckelemente aus Blech, die damals ultramodernen Wonderlite-Paneele der so musikalischen wie findigen Gebrüder Wunderlich, angebracht.

Die Blechauskleidung und die hohe Decke des relativ schmalen, langen Raums sind ideal für die monumentale Orgel, ansonsten sorgen sie mit ca. 3 Sekunden Nachhallzeit natürlich für eine eher ungünstige akustische Umgebung; eine Renovierung als Schritt hin zu moderner Beschallungstechnik, ohne die viktorianische Ausstattung zu stören, war also längst überfällig.

Die australische Firma Auditoria des Sounddesigners Scott Willsallen ist bekannt für ihr Systemdesign. Hervorragende Arbeit hat sie bei Großveranstaltungen wie dem Rugby World Cup 2003, den Olympischen Spielen 2004 in Athen, den Melbourne Commonwealth Games 2006, den Asia Games 2006 in Doha, dem Eurovision Song Contest 2006, ebenfalls in Athen, und 2007 bei der Marina Bay National Day Parade in Singapur unter Beweis gestellt. "Chris Dodds von The PA People hat uns angesprochen." The PA People ist der führende Audioausstatter in Australien und Vertragspartner der Centennial Hall. "Ich sollte für sie ein paar Vorschläge erarbeiten, die sie in ihren Kostenvoranschlag einarbeiteten. Ziel war es, herausragende Sprachverständlichkeit und gleichzeitig die volle Bandbreite bis hin zur Live-Musik zu erreichen. Am schwierigsten war die akustische Abdeckung der Emporen zu beiden Seiten über die ganze Länge des Saals, ohne zu viel Schall auf die Seitenwände und in den hinteren Bereich zu lenken."

Mit Hilfe einer EASE-Simulation konzipierte Willsallen ein System aus einem Line-Array mit sechs J8 oben und drei J12 unten. "Diese Konfiguration war der beste Kompromiss für eine ideale Abdeckung ohne unerwünschte Reflexionen. Das Hauptarray mit den J-Produkten passt für die meisten Veranstaltungen, hinzu kommen 12 Q-SUBs unter der Bühne als zusätzliche Bassverstärkung, sofern gewünscht." Drei Q10 und 12 E0 sah Willsallen als Unterbühnen-Frontfills bzw. 19 E0 als Sidefill, den "Balcony fill", vor, angesteuert von 13 E-PAC Verstärkern; des weiteren 15 D12 Verstärker sowie 8 MAX Monitore. Dass Willsallen Systeme der J-Serie ausgewählt hat – das Flaggschiff von d&b –, ist deshalb etwas Besonderes, weil die J eigentlich als Touring-Systeme entwickelt wurde, außerdem war es seine erste J-Installation. "Anfangs hat sie meine Erwartungen in Bezug auf die Abdeckung der Emporen und den hinteren Teil des Saals bei weitem übertroffen", sagt er. "Doch wegen der Schallverzögerung an den Emporen musste ein Kompromiss gefunden werden zwischen der Ausschallung des hinteren Teils der Emporen und den Reflexionen von der Rückwand. Das Preset war mir erst viel zu basslastig, das fand ich unpassend für diesen Raum, doch nachdem ich die Werte über ROPE C (jetzt R1) selbst eingestellt hatte, war alles bestens. Diese Software ist sehr benutzerfreundlich; man kann die Systeme damit hervorragend konfigurieren."

Shane Bailey von National Audio Systems, die d&b in Australien vertreten und das System gerade mal neun Tage vor der Eröffnungsfeier an The PA People ausgeliefert haben, ist überzeugt: "Nur weil die J ein Touring-System ist, konnten wir den engen Zeitrahmen überhaupt einhalten."

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