d&b Soundscape sorgt für die perfekte Übertragung von Orpheus und Eurydike beim Edinburgh International Festival.
Cameron Crosbys Sounddesign für Orpheus und Eurydike beim Edinburgh International Festival nutzte d&b Soundscape und die neue Schnittstelle Create.Control, um eine nahtlose Stimmlokalisierung zu erzielen. Das Ergebnis war eine unaufdringliche Lösung, die die Operntradition wahrte und gleichzeitig eine natürliche Abdeckung für jeden Platz im Saal bot. . .
Die Herausforderung
Als Höhepunkt des schottischen Kulturkalenders, der Künstler und Gäste aus der ganzen Welt anzieht, setzt das Edinburgh International Festival die höchsten Standards für Live-Sound. Im August nutzte das Edinburgh International Festival erneut die Vorteile der Technologie von d&b audiotechnik, die vom Mietpartner des Festivals, FE Live aus Glasgow, geliefert wurde.
In diesem Jahr gab es bedeutende Premieren beim Edinburgh International Festival und bei d&b, darunter eine der ersten Installationen des neuen CCL-Systems (Compact Cardioid Line Array) in Großbritannien in der Usher Hall. Ein weiterer Höhepunkt, eine dynamische Inszenierung von Glucks Oper Orpheus & Eurydike, bot eine weitere bemerkenswerte Premiere – die kombinierte Verwendung von d&b Soundscape zusammen mit der ersten Anwendung der neuen Software Create.Control.
Die vom Edinburgh International Festival und der Opera Australia präsentierte Inszenierung von Orpheus und Eurydike der Opera Queensland in Zusammenarbeit mit Circa Opera Australia ist eine „Luftoper“, in der die führenden Opernsängerinnen Lestyn Davies und Samantha Clarke, begleitet vom Scottish Chamber Orchestra, ihre akrobatischen Talente unter Beweis stellen. Der Sounddesigner der Show, Cameron Crosby, verfügt über langjährige Erfahrung mit d&b Soundscape und war daher bestens gerüstet, um die außergewöhnlichen Vorteile bei dieser Produktion einzusetzen.
Die Anforderungen
Crosby ist sich der Empfindlichkeit der Oper gegenüber „Verstärkung“ durchaus bewusst, doch hier, im großen, 3.000 Zuschauer fassenden Edinburgh Playhouse, gab es keine andere Möglichkeit.
Andrew Kirkby, Head of Sound beim Edinburgh International Festival, erklärt: „Die Opernwelt ist verständlicherweise gegenüber einer Verstärkung eher zurückhaltend. Allerdings haben wir sie zur Bedingung gemacht, hauptsächlich als Absicherung: Wir können einen Lautsprecher immer leiser stellen, aber wenn gar kein Lautsprecher vorhanden ist, können wir ihn auch nicht lauter stellen.“
Obwohl die Verwendung von Soundscape erst relativ spät im Prozess bestätigt wurde, stand der Entwurf von Crosby bereits. Er erklärt: „Ich habe das System von Anfang an für Soundscape konzipiert, aber ich wusste, dass es bei Bedarf auch ohne Soundscape eingesetzt werden kann.“
Ein wichtiger Teil der Vorbereitungsphase bestand darin, sicherzustellen, dass jeder mit dem Konzept des objektbasierten Mischens von Soundscape vertraut war. „Ich habe viel Zeit damit verbracht, sicherzustellen, dass das Produktionsteam und die Darsteller unsere Vorstellungen verstehen“, sagt er. „Ich bezeichne es immer als ‚Verdeutlichung‘, nicht als ‚Verstärkung‘. Das gibt den Künstlern die Gewissheit, dass wir ihnen nichts wegnehmen.“
Die Lösung
Crosby entwarf ein diskretes, mehrstufiges Delay-System, das hauptsächlich auf Kompaktlautsprechern der d&b E-Serie basiert. E8 Lautsprecher wurden als Frontfills eingesetzt, E5 plus V-Subs für das Parkett und eine Kombination aus E4 und E5 für die Ränge, mit T10 als Sidefills für die Ränge und weiteren E4 als Pocketfills. Für die Balkonebene wurden die Y10P Lautsprecher auf der vorderen Traverse durch T-Subs ergänzt.
Für das Orchester wurden zwei E12 nach oben gewinkelt, um die natürlichen Reflexionen aus dem Orchestergraben zu verstärken, während über der Bühne Y7Ps eingesetzt wurden, während die E8 das Proszenium abdeckten. Der Ton wurde über ein Dante-Netzwerk mit vier DS10 an D40 und D80 Verstärker weitergeleitet.
Das Soundscape System funktionierte tadellos, wobei die neue Oberfläche Create.Control eine räumliche Leinwand bot. Zu Create.Control bemerkt Kirkby: „Die Schnittstelle bot eine Reihe von Vorteilen, vor allem visuell. Sie bezieht die Daten des Veranstaltungsortes von ArrayCalc ein und zeigt in einer Gesamtansicht genau an, wo sich die Objekte befinden.“
Die Integration eines automatischen Tracking-Systems von Zactrack half bei der Umsetzung von Soundscape in einem sehr engen Produktionszeitplan.
Fazit
Mit einem erneuten Erfolg von Soundscape in der Tasche kommentiert Crosby: „Wenn Soundscape mit Tracking kombiniert wird, ist diese Kombination genau das, was ich – und ich denke, die meisten Toningenieure – schon immer wollten. Das System ermöglicht es uns, das akustische Bild der Darsteller mit dem visuellen Bild zu verbinden. In einem klassischen Umfeld wie der Oper ist es großartig, das Klangbild mit Soundscape beizubehalten.“
Über die Leistung des d&b Lautsprechersystems selbst urteilt Crosby: „Für mich hat d&b immer natürlich geklungen. Manchmal muss ich auf Alternativen zurückgreifen - aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich immer mit d&b arbeiten.“
Die kompakte Form der Lautsprecher ist ebenfalls ein entscheidender Vorteil, so Crosby. „Wenn man ein möglichst natürliches, unaufdringliches System bereitstellen will, sind kleinere Lautsprecher von Vorteil, weil die Besucher diese kaum oder gar nicht wahrnehmen. Selbst Branchenkenner bemerken davon oft nichts!“
Kirkby stimmt zu. "Es war so erfolgreich, dass die meisten gar nicht wussten, dass Verstärkung eingesetzt wurde. Ein Kollege sagte zu mir: ‚Ich weiß, dass wir dafür bezahlt haben, aber ich muss mich erst davon überzeugen, dass es tatsächlich eingeschaltet war!‘“
Er schließt: „Unser Ziel war nicht, alles lauter zu machen, sondern natürlich klingender. Durch die Verwendung von Soundscape mit Zactrack und Camerons überlagerndem Delay-Design harmonierte der Klang mit den Darstellern. Für das Publikum war die Technologie unsichtbar – es fühlte sich einfach näher an der Geschichte.“
