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Quakenbrück an der Hase liegt im niedersächsischen Artland in der Norddeutschen Tiefebene. Am letzten Juliwochenende 2012 fand dort zum dritten Mal das Artland Bicycle Music Festival statt, das erste klimaneutrale Musikfestival Europas. Die Energieversorgung liegt allein in den Händen oder, besser gesagt, in den Füßen des Publikums. „Wir heben die Zuschauerbeteiligung auf eine ganz neue Ebene“, sagt Bob Giddens von der Band Artland Country Club, einer der Organisatoren des Festivals. „Wenn die Leute nicht in die Pedale treten, gibt es nichts zu hören.“

Giddens ist zwar Musiker und Inhaber eines Fahrradgeschäfts, aber er gibt offen zu, dass die Kombination von beidem nicht seine Idee war. „2010 tourte die amerikanische Pedal-Power-Band Ginger Ninjas mit ihrem eigenen System durch Europa. Es funktionierte bestens, aber die Anlage war schwer und man musste sich mächtig anstrengen, um die Lautsprecher zu befeuern. Mit meinem Fahrradunternehmen will ich urbane Mobilität fördern, es sollen mehr Lastentransporte auf Rädern stattfinden, damit der CO2-Ausstoß reduziert wird. Der Versuch, ein effizienteres und benutzerfreundlicheres System zu entwickeln, war also nur ein logischer Schritt.“

Zusammen mit Band-Mitglied Heinz Rebellius suchte Giddens Lautsprechersysteme, die besser und leichter von Fahrrad-Energie betrieben werden konnten. Rebellius erinnert sich: „Ursprünglich wollten wir auf der Frankfurter Musikmesse ein System vorstellen, aber die logistischen Hindernisse waren nicht leicht zu überwinden und wir kamen einfach nicht mehr weiter. Dass Bob aber kurz zuvor ein Fahrrad an Wolfgang Daub von d&b verkauft hatte, erwies sich als glücklicher Zufall. Er schilderte Wolfgang unsere Probleme, und der fand auch eine Lösung. Ich glaube, zwischen d&b und uns hat die Chemie gleich gestimmt – in Backnang ist man ganz begeistert von der Vorstellung ‚sich selbstversorgender‘ Musik.“

Giddens nickt. „Sie haben gleich begriffen, was wir vorhatten, und uns jede nur erdenkliche Hilfe angeboten. Wir besuchten die Firma, sahen uns alles an und erklärten unser Konzept. Das System sollte mobil sein, es sollte auf Fahrrädern transportiert werden können und darüber hinaus auch noch dreihundert Zuschauer im Freien abdecken. Wir haben dazu E12 auf Ständern, dazu D6 Verstärker genommen. Sie haben die Lautsprecher für uns sogar grün angemalt!“

,,Es war ein Traum“, erzählte Rebellius weiter. „Das System hat große Power, sogar auf einer Open-Air-Bühne rockt es den Laden! Aber abgesehen davon, fanden wir als Musiker auch den Sound wirklich toll. Wir machen ja nicht oft einen Soundcheck, denn ohne einen Zuschauer im Sattel gibt es keinen Strom, aber das d&b System hat uns noch nie im Stich gelassen.“

Mit vier speziell ausgestatteten Cargobikes kann man genügend Strom für den Auftritt einer Rockband erzeugen, erklärt Rebellius. „Statt drei Gitarren gibt es nur eine; statt über schwere, stromfressende E-Gitarrenverstärker spielen wir direkt in die Konsole. Weniger ist mehr! Die D6 Verstärker brauchen im Vergleich dazu kaum Energie. Alle Bands auf dem Festival waren sich einig, dass die Musik genauso gut war wie mit einer konventionellen Stromversorgung, wenn nicht sogar besser.“

Giddens hat die Energieübertragung von Rad zu Lautsprecher immer weiter verbessert. Jedes Rad hat einen Gleichrichter, der den Dreiphasen-AC-Input vom Generator in einen DC-Output verwandelt, der wiederum zu einem normalen Verteilerkasten geleitet wird. Die Spannung wird kontinuierlich gemessen, sodass genügend Energie gespeichert werden und die Ausrüstung – Mischpult, Projektoren, Aufnahmegeräte – mit Impulsstrom versorgt werden kann, während die Zuschauer sich an den Rädern abwechseln. „Fahrradenergie ist multifunktional – umweltfreundlich, pädagogisch und nachhaltig. Gerade Kinder radeln begeistert mit, sie finden es toll, dass sie es sind, die den Klang im Grunde produzieren. So wird ihnen auch das Thema Energieverbrauch besser näher gebracht als im Schulunterricht oder in einer Fernsehwerbung, und sie können mit elektrischen Geräten verantwortungsvoller umgehen.“

Das Artland Bicycle Music Festival war unter den Nominierungen für den begehrten, prestigeträchtigen Deutschen Fahrradpreis. Doch Rebellius will auf jeden Fall den intimen und bodenständigen Charakter des Festivals beibehalten. „Es soll weiterhin regelmäßig stattfinden. Es gibt zwar Ideen, das Ganze in Zukunft größer aufzuziehen, aber wir sind da noch unsicher. Ganz sicher aber wollen wir keinen Kommerz damit treiben. Das heißt, uns reichen drei-, vielleicht auch vierhundert Besucher. Wie gesagt, klein ist fein, und weniger ist mehr – und oft auch besser!“

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