d&b ArrayProcessing bei der Salzburger Dreigroschenoper. Und der Haifisch, der hat Töne …

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Premiere an der Salzach: Zum ersten Mal wurde 2015 die Dreigroschenoper im Rahmen der Salzburger Festspiele aufgeführt – nicht jedoch in ihrer hinlänglich bekannten, 1928 in Berlin uraufgeführten Fassung, sondern in einer von Grammy- und Tony-Award-Preisträger Martin Lowe neu orchestrierten Version. Die Musik von Kurt Weill wurde mit Zustimmung der Rechteinhaber zeitgemäß arrangiert und instrumentiert. Unberührt von den Neuerungen blieben die durch Bertolt Brecht verfassten Texte.

Die Salzburger Adaption ist laut Programmheft als „einmalige Experimentalfassung“ aufzufassen, was auch die Umbenennung in „Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper“ andeutet. Insgesamt acht Mal wurde das Werk im Sommer 2015 aufgeführt – mit einem Beschallungssystem von d&b audiotechnik, das nicht zuletzt dank ArrayProcessing in der herausfordernden akustischen Umgebung der Salzburger Felsenreitschule mit einer brillanten Performance überzeugte.

Beschallung mit der Y-Serie

Anlässlich der Mackie-Messer-Aufführung von wurden vom Salzburger Festspielfonds 18 x Y8, 6 x Y12 sowie 6 x Y-SUB erworben, die künftig in vielerlei Zusammenhängen Verwendung finden sollen und nicht ausschließlich der Felsenreitschule vorbehalten sind.

Für die Beschallung der Dreigroschenoper wählte der durch zahlreiche Broadway-Produktionen bekannte Sounddesigner Bobby Aitken eine Left/Center/Right-Anordnung. Die äußeren Arrays setzten sich aus sieben Y-Systemen zusammen, während das Center-Array aus acht Y-Lautsprechern geformt wurde - die breiter abstrahlenden Y12 waren erwartungsgemäß unten in den Arrays angebracht. Die Subwoofer wurden ebenfalls geflogen: Teil des linken und rechten Arrays waren jeweils drei Y-SUB, die in der Felsenreitschule mit ihrem nierenförmigen Abstrahlverhalten Pluspunkte sammeln konnten.

Angetrieben wurden sämtliche Lautsprecher von vierkanaligen D20 Endstufen, die, obwohl während der Aufführung mit einem modernen Digitalpult gearbeitet wurde, in bewährter Manier analog über Kupferkabel angebunden waren.

In einem Shoot-out konnte sich die d&b Y-Serie im März 2015 gegen Produkte namhafter Wettbewerber durchsetzen – neben einem herausragend guten Sound überzeugten auch die kompakten Abmessungen samt der damit verbundenen geringen Sichteinschränkung sowie das niedrige Gewicht der Komponenten.

ArrayProcessing

Die Felsenreitschule ist eine von zahlreichen Spielstätten, die im Rahmen der Salzburger Festspiele regelmäßig genutzt werden. Berühmt ist die Location nicht zuletzt für ihr markantes Bühnenbild, dessen Hintergrund von 96, in drei Geschossen übereinander in den Naturfels geschlagenen Arkaden gebildet wird. Letztere wurden bei „Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper“ u. a. als Projektionsflächen genutzt und bewusst in die Inszenierung mit einbezogen.

Um den akustischen Herausforderungen in der Felsenreitschule bestmöglich begegnen zu können, kam das neue d&b ArrayProcessing zum Einsatz: Mit fachkundiger Unterstützung durch Spezialisten von d&b audiotechnik wurde die Beschallungsanlage unter Verwendung von ArrayCalc perfekt eingerichtet, wozu unter anderem die Räumlichkeiten neu vermessen wurden. In Kooperation mit Sounddesigner Bobby Aitken wurden mögliche Konfigurationen evaluiert, bis eine Lösung gefunden wurde, die keine Klangwünsche offen ließ. Die für das ArrayProcessing zusätzlich zum konventionellen Betrieb benötigten Endstufen wurden anlässlich der Aufführung der Dreigroschenoper zu gemietet.

Die Systemspezialisten stimmten überein, dass die tonale Balance in allen Zuhörerbereichen mit ArrayProcessing deutlich besser als zuvor ausfiel – insbesondere auf den oberen Tribünenrängen war wesentlich mehr „Fundament“ auszumachen, was von Hörern durchweg positiv bewertet wurde. Insgesamt konnte dank ArrayProcessing eine überraschend homogene Klangverteilung auf allen Sitzplätzen erreicht werden – die vormals gelegentlich bemängelte Hochton-Lastigkeit auf den weiter oben gelegenen Tribünenplätzen wurde vollständig eliminiert. Gekonnt gewählte Einstellungen sorgten darüber hinaus dafür, dass durch die Felswand bedingte Reflexionen, welche von kritischen Ohren vorher speziell im unteren Mittenbereich auszumachen waren, im Zuhörerbereich kaum mehr in Erscheinung traten. „Mit ArrayProcessing erhält man mehr denn je eine Chance, gewisse Unregelmäßigkeiten im Klangbild auszugleichen“, kommentierte Ing. Dr. Edwin Pfanzagl-Cardone, Vorstand Tontechnik/Akustik bei den Salzburger Festspielen. Pfanzagl-Cardone leitet seit 2001 das Sound-Engineering and Acoustics Department des Mehrspartenbetriebs (Oper, Konzert, Theater, Ballett).

„Wir sind sozusagen schon alte d&b Nutzer“, stellt er schmunzelnd fest. „Unsere bekannte Jedermann-Produktion wurde auf dem Domplatz über Jahre hinweg mit drei d&b C602 als Main-PA realisiert. Weiterhin waren bis zu 20 d&b E3 im Einsatz, welche seinerzeit über ein AKG DSP 610 M System angesteuert wurden – man setzte auf die durch Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Ahnert forcierte Delta-Stereofonie. Im Club Republic, der während der Festspiele ebenfalls als Spielort dient, verrichten seit vielen Jahren F1, F2 und B1 ihren Dienst.“

Erfolgreiche Premieren

Premieren gab es 2015 in Salzburg zuhauf: Zum ersten Mal wurde die Dreigroschenoper im Rahmen der Salzburger Festspiele aufgeführt. Als Debüt kamen in Zusammenhang mit einem musikalischen Schauspiel in der Felsenreitschule Line-Array-Lautsprecher von d&b audiotechnik zum Zuge, und eine Premiere war auch der Einsatz von ArrayProcessing.

Die neu angeschafften Komponenten der d&b Y-Serie sowie die D20 Endstufen sollen künftig in unterschiedlichen Zusammenhängen Verwendung finden. Laut nachgedacht wird bereits über den Einsatz auf der Perner-Insel in Hallein, welche als Außenspielstätte in erster Linie für Theaterproduktionen bekannt ist. „In den vergangenen Jahren haben wir für diesen Spielort in Abhängigkeit von den Wünschen des Produktionsteams öfter Line-Arrays angemietet, was nun nicht mehr erforderlich sein wird“, erklärte Ing. Dr. Edwin Pfanzagl-Cardone und wies auf die typischerweise langen Probenzeiträume hin, während welcher die Beschallungsanlage verfügbar sein muss. Auch in der Felsenreitschule werden Beschallungssysteme von d&b audiotechnik künftig wohl öfter zum Zuge kommen: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir auch im Sommer 2016 wieder eine Produktion in der Felsenreitschule haben, bei welcher der Einsatz von Line-Arrays gefordert ist“, verriet Pfanzagl-Cardone.

Fotos: Salzburger Festspiele, Ruth Walz und d&b audiotechnik

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