d&b Soundscape in der Oper Frankfurt. Kreative Klangkonzepte für schwierige Zeiten
Die Oper Frankfurt ist eine der renommiertesten Opernbühnen in Europa und hat den Weg für viele erfolgreiche Opernkarrieren geebnet. Vor Kurzem entschied sich der Veranstaltungsort, der bereits über ein umfangreiches d&b Audiosystem verfügt, für die Erweiterung seiner Anlage mit der d&b Soundscape Technologie.
Rechtzeitig für die Spielzeit 2019/2020 und die Inszenierung einer Weltpremiere im Bockenheimer Depot – der zweiten Spielstätte der Oper Frankfurt – wurde eine d&b DS100 Signal Engine angeschafft. „Es handelte sich um ein räumlich komplexes Werk“, erklärt Tontechnikerin Margit Baruschka, „mit sich bewegenden Schauspielern und einem über die Bühne verteilten Orchester. Aufgrund der Pandemie wurde die Aufführung jedoch auf 2021 verschoben.“
Daraufhin wurde beschlossen, das gesamte Soundscape System in die Oper Frankfurt zu verlegen. Hier konnte das System eingesetzt werden, um einige der regulären Programme so umzugestalten, dass die Social-Distancing-Auflagen erfüllt werden konnten.
Christian Wilde, Leiter Ton, erklärt wie.
Das erklärte Ziel war es, das Orchester so realistisch wie möglich klingen zu lassen – etwas, das Baruschka besonders wichtig ist. Durch die vielen Kulissen auf der Bühne war von den Musikern, die hinter der Bühne spielten, nur sehr wenig Direktschall zu hören, was eine besondere Herausforderung für die Tontechniker darstellte. „Die Prämisse ist, dass man unsere Arbeit nicht hören sollte“, sagt sie. „Im Idealfall nimmt das Publikum die elektroakustische Unterstützung überhaupt nicht wahr.“
Um diese perfekte ‚Illusion‘ für das Publikum zu erzeugen, entschied man sich für die Aufstellung von Lautsprechern im Orchestergraben. „Wir haben eine Vielzahl von Lautsprechern im Orchestergraben aufgebaut, damit das Hauptaudio von dort kommt“, erklärt Wilde. „Für eine Oper ist es einfach nicht akzeptabel, dass der Ton nur von oberhalb des Portals kommt.“
Nach den ersten Erfahrungen mit Soundscape zeigte sich das Team begeistert und freut sich auf die Zukunft mit der neuen Technologie in der Oper.
Für Wilde liegen auch die weiteren Vorteile auf der Hand. „Bei herkömmlicher Beschallung werden Zuhörer, die nicht in der Mitte der Sitzreihe sitzen, einzelne Signale immer als eher von links oder rechts kommend wahrnehmen, was es schwieriger macht, voll in die Musik einzutauchen. Soundscape ermöglicht es uns, das Klangbild über die sichtbare Breite der Portalöffnung zu stabilisieren – auch wenn sich keine Lautsprecher an genau dieser Stelle befinden.