d&b Soundscape verleiht dem Berliner Ensemble neue Klangqualität für die Rückkehr der Dreigroschenoper in ihre Heimat.
Als die Vorbereitungen für die Rückkehr der historischen Dreigroschenoper auf die Bühne, auf der sie ursprünglich uraufgeführt wurde, begannen, war klar, dass das vorhandene Soundsystem im größten Saal des Theaters erweitert werden musste. Deshalb installierte das Berliner Ensemble d&b Soundscape und ein System der A-Serie. Diese Erweiterung sorgte für ein leistungsstarkes, transparentes Soundsystem mit der Fähigkeit, Klangquellen präzise zu lokalisieren, was nicht nur das Erlebnis bei der Dreigroschenoper, sondern auch bei allen anderen Arten von Produktionen in den kommenden Jahren auf eine neue Stufe heben wird.
Mit seiner über 125-jährigen Geschichte gehört das Berliner Ensemble zu den traditionsreichsten deutschen Theatern. Das renommierte Theater wurde 1948 in Ostberlin gegründet und führt häufig bis zu 15 Vorstellungen pro Monat auf, die von deutschsprachigen Klassikern bis zu zeitgenössischen Werken reichen.
Die Notwendigkeit für ein neues Soundsystem ergab sich aus der Produktion der Dreigroschenoper im Berliner Ensemble unter der Regie von Barrie Kosky. Die Aufführung, die ursprünglich 1928 am Berliner Ensemble uraufgeführt wurde, erforderte nun eine umfangreiche Erweiterung der bestehenden Soundanlage des größten Saals.
Die Produktionsfirma MMT-TLV Ltd. aus Tel Aviv war für das neue Beschallungskonzept verantwortlich. Der Geschäftsführer der MMT Network GmbH, Ralf Bauer-Diefenbach, arbeitete bei der Installation im Berliner Ensemble mit dem Sounddesigner und Diplom-Tonmeister Holger Schwark zusammen, wobei das neue d&b System von der Elektroakustik Neuenhagen GmbH geliefert wurde.
Die Installation von Soundscape und der A-Serie von d&b sorgt für eine deutliche Verbesserung der Saaltechnik und stellt gleichzeitig sicher, dass jeder Besucher von jedem Sitzplatz aus den Klang der Oper voll genießen kann.
„Der legendäre Veranstaltungsort benötigte ein System, das nicht nur flexibel genug ist, um verschiedene Aufführungsarten zu ermöglichen, sondern auch die Verbindung zwischen Künstlern und dem Publikum verbessert“, so Maik Voss, Leitung Szenische & Audiovisuelle Medientechnik am Berliner Ensemble. „Als wir die Magie von Soundscape erlebten, wussten wir, dass das die perfekte Lösung ist.“
Die Installation besteht aus A-Serie Clustern, die durch vier d&b 4S Punktquellenlautsprecher ergänzt werden, die entlang der vorderen Bühnenkante verteilt sind. Im Großen Haus werden am hinteren Ende der weitläufigen Bühnenfläche in Richtung des Publikums weisende Doppel-Cluster aus d&b C7 mit jeweils einem zugehörigen Subwoofer geflogen. Zahlreiche E12 sind als Gassen-Monitore seitlich an den Wänden angebracht. Zusätzlich ist in einem 19″-Rack eine d&b DS100 Signal Engine als Herzstück von Soundscape untergebracht.
Die Installation der A-Serie Lautsprecher verbessert die Ortung für die vorderen Publikumsreihen und dient als Monitoring für die im Orchestergraben befindlichen Musiker.
Die gesamte Installation spiegelt die Philosophie von d&b wider: „Demokratie für Zuhörer“. Durch die Optimierung der tonalen Balance und der Pegelverteilung ist das System so gestaltet, dass jeder im Publikum über den gesamten Saal hinweg ein gleichwertiges Klangerlebnis genießen kann.
„Viele Zuschauer merken oft gar nicht, dass sie elektroakustisch beschallt werden“, erklärt Voss. „Durch den Einsatz von d&b Soundscape wirkt der Klang vollkommen natürlich – das Publikum ortet die Stimmen immer genau dort, wo sich das Geschehen auf der Bühne gerade abspielt.“
d&b Soundscape bietet dem Publikum eine immersive Audioplattform, die tiefe und intensive Verbindungen zwischen Publikum und Künstlern herstellt und objektbasiertes Mischen sowie die Lokalisation und Abbildung von Klangobjekten innerhalb des gewählten Sounddesignfelds ermöglicht.
„Wir setzen Soundscape am Berliner Ensemble bewusst in Verbindung mit der im Saal vorhandenen und von uns optimierten Raumakustik ein“, betont Ralf Bauer-Diefenbach, Geschäftsführer der MMT Network GMBH. „Es wäre falsch, sich ausschließlich an der Verteilung des Direktschalles zu orientieren. Meiner Meinung nach ist ein wirklich überzeugender Sound nur möglich, wenn man den Klang des Orchesters bzw. die ersten Reflexionen aus dem Orchestergraben in die Überlegungen einbezieht.“
Für jede Szene der Dreigroschenoper hat Sounddesigner Holger Schwark mit En-Scene einen umfassenden Objektpositionierungs-Snapshot erstellt. Diese Software ermöglicht die individuelle Platzierung und Bewegung von bis zu 64 Klangobjekten, so dass jedes Klangobjekt sowohl visuell als auch akustisch übereinstimmt. Darüber hinaus kommt die Automatisierungssoftware En-Snap zum Einsatz, ein Tool, das zusammen mit Gareth Owen entwickelt wurde und eine unkomplizierte Cue-basierte Steuerung innerhalb der d&b Soundscape-Umgebung ermöglicht und direkt mit der DS100 Signal Engine von d&b verbunden wird.
„Wir haben bereits einen riesigen Unterschied bei der Klangqualität bemerkt“, berichtet Voss. „Diese Installation wird es möglich machen, dass ein größeres Publikum die Produktionen des Berliner Ensembles in den kommenden Jahren erleben kann.“
Dank d&b wird die aktuelle Inszenierung der Dreigroschenoper das Repertoire des Berliner Ensembles enorm bereichern. Darüber hinaus hat sich das Team verpflichtet, Soundscape in jedem Haus zu nutzen, in dem die Inszenierung aufgeführt wird, auch außerhalb Deutschlands.