„Farm der Tiere“-Puppen am Birmingham Rep erwachen mit d&b Soundscape zum Leben.

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Die neue Bühnenadaption von George Orwells Klassiker „Farm der Tiere“ im Birmingham Rep stellte für den mit dem Olivier Award ausgezeichneten Sounddesigner Tom Gibbons eine audiotechnische Herausforderung dar. Die von Toby Olié – dem berühmten Puppendesigner des Theaterstücks „Gefährten“ – gestalteten Pferde, Schweine, Vögel und anderen Hoftiere lehnen sich in dieser ambitionierten britischen Produktion gegen ihren menschlichen Hofherren auf. Dazu mussten sie sprechen können.

Ein wesentlicher Aspekt, um dieses surreale Stück real wirken zu lassen, lag in der präzisen Zuordnung vorab aufgenommener Audio-Scripts zu den jeweiligen Puppen, wenn diese sprachen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzte Gibbons das d&b Soundscape-System ein.

„Aus ersten Gesprächen mit dem Regisseur, Robert Icke, wusste ich bereits, dass in dieser Produktion sehr wenige Live-Dialoge vorkommen würden. Was bedeutete, dass innerhalb der Klanglandschaft nahezu alle Audio-Parts den Spielfiguren zugeordnet werden mussten, und zwar unabhängig davon, wo auf der Bühne sich diese befanden, und auch während sie sich bewegten“, so Gibbons.

Um das Publikum zu fesseln und eine Verbindung zwischen ihm und den Tieren herzustellen und damit die Magie des Stücks zu entfachen, mussten wir bei den Zuschauern den Eindruck erwecken, dass die Stimmen aus den Mündern der Puppen kommen. Deshalb stand das Soundscape-System von d&b von Anfang an immer im Mittelpunkt meiner Überlegungen.Tom Gibbons, Sounddesigner

Vorab lotete Gibbons das Potenzial von Soundcape in der britischen Niederlassung von d&b audiotechnik in Nailsworth aus. Er kannte die zwei Software-Module des Systems, En-Scene und En-Space . Ersteres ermöglichte es ihm, jeden vorab aufgenommenen Dialog perfekt der gewünschten Puppe zuzuordnen. „Soundscape stellte mit seinem Objekt-basierten Positionierungstool die einzig gangbare Lösung dar, mit der wir die komplexen Bühnendialoge ganz nach unserem Bedarf programmieren konnten“, erklärte er.

Zu Gibbons Audio-Team gehörten die Toningenieure James Melling und Andy Josephs sowie Johnny Edwards (Ton Nr. 1) und Raffaela Pancucci (Ton Nr. 2). Gemeinsam mit Adam Hockley vom d&b EAS-Team arbeiteten sie an der Spezifikation des Soundscape-optimierten Lautsprecher-Arrays, um die im Birmingham Rep bereits installierten d&b Delays und Surrounds zu ergänzen.

© Andrew Testa

Das Hauptsystem bestand aus fünf d&b Y10P Lautsprechern, die über dem Proszeniumbogen geflogen und gleichmäßig verteilt wurden. Für den Frontfill waren sieben d&b 44S Lautsprecher im Einsatz, wobei zwei leistungsstarke d&b B22-SUBs kraftvollen Bass lieferten. Das gesamte Equipment erhielt die Produktion vom AV-Unternehmen Stage Sound Services, das in Cardiff ansässig und auf Theaterinstallationen spezialisiert ist. Das Herzstück des Systems bildete die Netzwerk-gesteuerte und Dante-fähige DS100 Signal Engine von d&b.

„In Bezug auf die Positionierung der Lautsprecher ist es wichtig, von jeder Klangquelle aus so viel wie möglich vom Publikum abzudecken und das bei allen anderen zu wiederholen“, erklärt Adam Hockley.

Die Ränge im Birmingham Rep sind relativ steil, deshalb mussten wir über das Abstrahlverhalten nachdenken. Aus diesem Grund entschieden wir uns bei den nach unten und oben abstrahlenden Hauptlautsprechern für den Y10P, der ein breites horizontales Abstrahlverhalten aufweist.Adam Hockley, d&b EAS

„Bei Soundscape ist der Frontfill eine sehr wichtige Komponente, denn er ist am Ende das, was wirklich dabei hilft, die Aufmerksamkeit des Publikums von den größeren Hauptlautsprechern, die über den Zuschauerköpfen geflogen werden, zurück auf das Geschehen auf der Bühne zu lenken. Dieser Bereich benötigt eine höhere Auflösung, da er näher am Zuhörer liegt, und der 44S passte hier perfekt. Bei den Subwoofern half der B22-SUB links und rechts von der Bühne enorm, diese Dynamik in den tiefen Frequenzen herzustellen, und schaffte so ein Reihe von wirklich unvergesslichen Momenten."

In den Monaten vor der Premiere im Birmingham Rep nahm Gibbons in einem schalltoten Raum in London die Schauspieler auf, die die Parts der Tiere spielten. Anschließend fügte er mithilfe des d&b Raumemulationstools En-Space- in der Postproduktion Nachhallcharakteristika hinzu.

© Manuel Harlen

Wir probierten eine Reihe der En-Space-Einstellungen aus, angefangen von kleinen, über mittelgroße bis hin zu großen Theatern“, erläuterte er. „Ich wollte unbedingt den Klang des Theaters nachbilden, in dem wir uns befanden, und zwar unter Berücksichtigung seiner Größe, Form und Variablen, damit es sich so anhören würde, als ob die Tiere in genau diesem Moment in diesem Raum sprechen würden. Bei den Trockenaufnahmen schafften wir es nicht, die akustische Energie herzustellen, die man aus dem Theater gewöhnt ist, wenn eine Live-Stimme vor einem Publikum spricht.

Mit En-Space konnten wir diese akustische Energie sehr gut hinzufügen. Das machte den Dialog lebendig und real und sorgte dafür, dass alle vorab aufgenommenen Parts durchweg konsistent waren.Tom Gibbons

Support kam vonseiten Adam Hockley, der bei einigen Proben sowie dem Produktionsaufbau im The Rep anwesend war. „Ich komme ursprünglich aus der Theaterszene, daher habe ich, sobald eine Show Produkte von d&b einsetzt, das Gefühl, nicht nur für den Hersteller zu arbeiten, sondern auch Teil des Produktionsteams zu sein. Soundscape ist eine spannende neue Technologie und ich möchte erfahren, wie die Leute mit ihr arbeiten und ihnen dabei helfen, ihre künstlerische Vision zu realisieren.“

Gibbons ist begeistert: „Ich würde mich immer wieder für Soundscape entscheiden. Sobald das System und die Klangobjekte eingerichtet sind, müssen sie nur noch den Puppen zugeordnet und die Abmessungen der Bühne eingegeben werden. Das System ist wirklich völlig unkompliziert zu programmieren. Es hat hervorragend funktioniert.“

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